HOGW
Entschleunigung in Wohlfühlatmosphäre
Auftraggeber: Privatbauherr
Ort: Hannover-Burgdorf
Auftragsumfang: LPH 8 (Architektur), LPH 1-8 (Innenarchitektur)
Planung: 2016-2017
Realisierung: ab 2018 (Architektur, 2020 (Innenarchitektur)
Status: fertiggestellt
BGF: m²
Auszeichnung: Teilnahme Tag d. Architektur 2021
Das Hotel DÉJANIL besitzt 38 Zimmer mit sehr unterschiedlichen Layouts, von Single Bed, über Twin Bed bis hin zu Doppelzimmern. Insgesamt bietet es 74 Betten, die vom 1. bis 3. Obergeschoss verortet sind. Neben der Gastronomie im Erdgeschoss befindet sich dort ebenfalls ein Konferenzbereich mit 2 großzügigen Konferenzräumen, die miteinander verschaltet werden können.
Das Hotel DÉJANIL setzt sich durch seine seine minimalistische, klar strukturierte Fassade von seiner heterogenen Umgebung ab.
Geerdet auf dem Erdgeschoss mit seiner dunklen Ziegelfassade, schwebt darüber der Gebäudekörper mit seiner hellgrauen Ziegelfassade, welche durch horizontale Bänder aus Putz gegliedert wird. Durch diesen Material- und Farbwechsel wirkt die Höhe des Baukörpers weniger dramatisch und die unterschiedlichen Nutzungen der einzelnen Geschosse sind gut ablesbar. Die geschickt variierende Grundrissorganisation der einzelnen Hotelzimmer, die sich von Geschoss zu Geschoss ändert, ermöglicht ein Wechselspiel in der Anordnung der Fenster, so dass eine gelockerte Fassade entsteht. Jedem großen Fenster ist ein Öffnungsflügel angegliedert, der hinter einem Element aus gelochtem Streckmetall verborgen ist. So sind alle in der Fassade gezeigten Materialien auf eine sehr flächige Weise verwendet worden.
Schon beim Betreten des Hotels, findet man sich in einer Wohlfühlatmosphäre wieder, die bis in die Zimmer weitergeführt wurde. Die hier verwendeten dunkleren Materialien wie Holz, Fliesen, Kupfer und textile Bezüge stellen einen Bruch zur hellen, kühlen Gebäudehülle dar.
Die Lobby am Empfang im Erdgeschoss und das hier angrenzende Restaurant mit Terrasse besitzen mit den ineinanderfließenden Räumen einen Lounge-Charakter, der durch die verbundenen Möbel wie den Rezeptions- und Bartresen verstärkt werden.
Die Decke des Restaurants und der Lobby besteht aus Holzwolleleichtbauplatten, die mit einer zusätzlichen Auflage aus Mineralwolle verbaut wurden, um eine optimale Schallabsorbtion zu erreichen. Die Lamellenwände dienen ebenfalls dazu eine gute Akustik zu schaffen, so dass die für die hygienischen wichtigen Oberflächen wie Tische und der Boden glatte, leicht zu pflegende Oberflächen aufweisen können.
Die Beleuchtung besteht im Restaurant aus zwei Komponenten, den raumprägenden abgependelten Kugelleuchten, die für eine Grundbeleuchtung sorgen. Die zweite Beleuchtungsart sind die, auf den Schienen befestigten Leuchten, die an das jeweilige Tischlayout angepasst werden können und dort eine gute Ausleuchtung sicherstellen.
Die Lüftungstechnik sichtbar unter der Decke zu montieren war eine bewusste Gestaltungsentscheidung.
Im Erdgeschoss befinden sich ebenfalls zwei Seminarräume, welche durch eine Schiebewand zu einem sehr großen Raum gekoppelt werden können. Auch hier im Konferenzbereich wurde wieder die Decke mit Holzwolleleichtbauplatten für die optimale Schallabsorption verbaut, da hier die Begrenzung des Nachhalls für Vorträge und Gespräche in großer Runde von immenser Wichtigkeit ist. So wird aus dem Hotel ein wunderbarer Verantstaltungsort, an dem die Übernachtungsmöglichkeit direkt angebunden ist.
Die Beschriftungen im Treppenhaus und in den Fluren sind plakativ und groß gehalten und stellen einen wichtigen Teil der Gestaltung dar. Sie sollen intuitiv gelesen werden, da das Publikum des Messehotels sehr international ist. Die Zimmer werden durch die abgependelten Leuchten mit der Nummerierung der Metallbuchstaben markiert
Die Zimmer führen die Wohlfühlatmosphäre weiter mit den verwendeten dunklen Materialien wie dem dunkel beschichteten Metall, dem Eichenholz, der Bettwand aus dunkelblaue beschichtetem Holz und den textilen Bezügen.
Alle Zimmer haben die Regaleinheit, die einen Boutique-Charakter besitzt und die darin abgelegten Kleidungsstücke in Szene setzt. Das Bettelement ist so flexibel aufgebaut, dass die Zimmer in sehr kurzer Zeit vom Doppelzimmer zum Twinbett Zimmer umgebaut werden können und der großen Vielfalt an Übernachtungsgästen Rechnung trägt, ohne dass sich der Charakter des Zimmers maßgeblich verändert. Das weitere Möbelelement verbindet einen Raumteiler mit einem Schreibtisch und der Kofferablage. Im Badezimmer stand die Schaffung einer entschleunigenden, gedämpften Atmosphäre im Vordergrund, weshalb vorrangig dunkle Fliesen und Eichenholz verwendet wurden.