HEID

Von Häuschen und Nischen

Auftraggeber: Stadt Barsinghausen
Ort: Barsinghausen
Planung: 2019/2020
Realisierung: 2020/2021
Status: fertiggestellt
BGF: 870 m²
Auszeichnung: Teilnahme Tag d. Architektur 2022

Bereits bei der Ankunft auf dem Grundstück wird der Eingang durch das markante Vordach gekennzeichnet.
Über die großzügige Eingangszone, mit Wartebereich für die Eltern und einer weiteren Spielfläche für die Kinder, werden die beiden Einheiten gemeinsam erschlossen.

Um dem Kindergarten auch von außen einen spielerischen Ausdruck zu verleihen, und die aus wirtschaftlichen Gründen kompakt gehaltene Form der Kita aufzulockern, wurden abstrahierte ‚Dachformen‘ in Holzverschalung auf die Fassade aufgebracht und durch runde Fenster auf Kinderhöhe ergänzt.

Die Kindertagesstätte gliedert sich in zwei Teile, den Kindergarten auf der rechten Seite und die Krippe zu Linken. Im Kindergarten und in der Krippe gibt es jeweils zwei Gruppen.

Von der Eingangshalle aus betritt man neben dem Kindergarten und Krippenbereich auch die Wirtschaftsräume, wie die Küche, den Hauswirtschaftsraum und die Technik, aber auch das Büro der Kindergartenleitung.

Damit zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags, beim Holen und Bringen der Kinder nicht zu räumlichen Engpässen kommt, ist die Eingangsdiele großzügig augelegt und lädt auch die Eltern zum Warten und Verweilen ein. Hier findet man auch die barrierefreie Besuchertoilette.

In den 2 Krippengruppen finden jeweils 15 Kinder Platz und die Sanitäranlagen sind hier direkt von den Gruppenräumen aus erreichbar um eine gute Übersicht über die noch sehr unselbständigen kleinen Kinder zu haben. Sie sind im Alter zwischen 1 und 3.

Die Flure bieten neben dem Platz für die Garderoben auch Raum für besondere Spielnischen, so dass man die Kindergruppen differenzieren kann. Hier wird den Kindern die Möglichkeit geboten sich aus dem Geschehen in den großen Räumen zurückzuziehen und eine gedämpftere Atmosphäre zu genießen.

Von den großzügigen Fluren aus gelangen die Kinder über den Innenhof in den Garten im Nordosten des Gebäudes.

Ein von uns zusätzlich eingeplanter Raum die Möglichkeit mit den Kindern in Kleingruppen zu arbeiten.

Durch die Gruppenräume im Krippenbereich gelangt man in die Schlafräume, wo die Kinder in der Mittagszeit schlafen. Auch hier, genau wie bei den Sanitärräumen erreicht man den Raum wieder über den Gruppenraum, um die Kinder gut im Blick zu haben.

Im Innenraum wurden durchweg warme, natürlich anmutende Materialien verwendet um eine Atmosphäre zu schaffen welche sich positiv auf die frühkindliche Entwicklung auswirkt.
Ein Linoleumboden in Korkoptik wird ergänzt durch eine Akustikdecke aus gepressten Holzfasern. Fenster und Wände sind von Innen weiß gehalten.

Im Herzen des Gebäudes ist zwischen Kindergarten und Krippe die Mensa platziert, in der die Kinder die Möglichkeit haben sich selbständig am Büffet zu bedienen. Aus der Mensa blickt man in den Innenhof, der die beiden Gebäudeflügel der Einrichtung mit einer großzügigen Pergola aneinanderbindet. Von hier aus kann man weit in die landwirtschaftlich bewirtschaftete Umgebung schauen, sodass die Kindertagesstätte regelrecht im ‚Grünen‘ steht und der Wechsel der Jahreszeiten direkt zu ‚begreifen‘ ist.

Die runden Formen der Fassaden führen sich auch in der Gestaltung der Außenanlagen fort, und schaffen so eine Verbindung zwischen dem Gebäude und dem Gartenbereich.

Die Gruppenräume des Kindergartens sind mit jeweils 25 Kindern belegt. Die Sanitärbereiche sind hier ebenfalls jeweils einer Gruppe zugeordnet, allerdings hier vom Flur aus erreichbar, da bei den Kindergartenkindern bereits eine größere Selbständigkeit besteht.

Die Räume des Personals sowie der Leitung sind bewusst an der Eingangsseite verortet und mit großen Fenstern ausgestattet, um die Arbeit der Erzieher transparent darzustellen und mit Blickkontakt zu den ankommenden Eltern Kommunikation zu ermöglichen.

Am Ende des Flures befindet sich der Bewegungsraum, der den Kindergarten- und Krippengruppen die Möglichkeiten bietet selbst bei schlechtem Wetter tägliche Bewegungseinheiten in den Kindergartenalltag zu integrieren.